Aufgeregte „Löwen“ am Hintereingang und das erwartungsvolle Stimmengewirr von mindestens 500 Gästen in der Aula: diesen Abend war „showtime“ an der Realschule Krumbach angesagt.
„Five, four, three, two, one…zero“- wie bei einem Raketenstart klang es aus dem Hintergrund. Eine riesige Beamer-Uhr und die „Hells bells“ von AC/DC machten jedem klar, wo die Musik ab 19.00 Uhr spielen würde. Und wem es immer noch an Aufmerksamkeit fehlen sollte, der konnte die nun folgende „Drum Inspiration“ nicht überhören. Dann wurde der Blick des Publikums auf einen riesigen Scherenschnitt- schwarz auf orangem Bühnenhintergrund – gelenkt, über dem ein Schweinwerfer wie eine afrikanische Sonne aufging.
Direktor Rudolf Kögler hielt in dieser exotischen Umgebung seine Begrüßungsrede betont kurz, schließlich wartete ein zweistündiges Programm auf die Gäste und mehr als 150 Schüler wollten ihr Können zeigen. Zwei charmante Ansagerinnen versprachen dem Publikum eine musikalische Reise durch viele Erdteile und – Musik macht es möglich - auch eine Reise durch die Zeit.
Spontanen Applaus erntete die elfjährige Solistin Samira Winter mit „Halleluja“ von L. Cohen. Anschließend zeigten die neuen Chorklassen, was sie gelernt haben. Vor allem mit „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“ konnten sie dem Publikum vermitteln, was gute Laune ist. „Würdest du dich allein auf die Bühne trauen?“ Mit dieser Überlegung hob die Ansagerin Stefanie Rau den Mut der nun folgenden Solisten hervor. Danach traten die Schüler der Bläserklasse 5b auf. Wer schon einmal ein Blasinstrument gespielt hat, oder versuchte Part eines Orchesters zu sein, weiß, was für eine Leistung die Zehnjährigen bringen.
Noch deutlicher wird, was Musikunterricht leistet, wenn man die musikalischen Darbietungen der 6. Chor- und Bläserklassen hört. Die Schüler werden ausdrucksstärker, nuancierter, kraftvoller und sowohl als Chor als auch als Band einheitlicher. Es ist kaum zu glauben, dass es Zwölfjährige sind, die in einer kleinen Bigband mit der aus Winnetou II stammenden Filmmusik das Publikum von Wildwestromantik träumen lassen.
Nach der Pause kamen die Highlights. Sämtliche „Löwen“, denen man an diesem Abend begegnete, treffen sich nun auf der Bühne, um zu einer Kurzversion des Musicals „König der Löwen“ zu tanzen. Wie gut passten sie doch in die afrikanische Kulissenlandschaft, die zu einem Schattenspiel umfunktioniert, auch den Kampf der rivalisierenden Löwenkönige zeigte.
Das Schulorchester präsentierte anschließend ein „Andrew Lloyd Webber Medley“. Diese Filmmusik dürfte dem Großteil des Publikums bekannt sein und es konnte sie in sattem „Bigband-Sound“ genießen. „Ein Chor muss Spaß machen“, heißt es und das bewies der Auftritt der beliebten „Folki“. „Auf uns“, das Weltmeisterlied, „Time Warp“ aus „Tanz der Vampire“ und ein Udo Jürgens Medley zeigten, dass Lebensfreude für diesen Chor Programm ist.
Der Abend endete mit bekannten Titeln aus „West Side Story“ und „Grease“. Mindestens 80 Schülerinnen und Schüler verausgabten sich auf zwei Bühnen. „Super war´s“, meinten abschließend zwei kleine Löwenmädchen zu ihrem Unterhaltungsabend.
Text: Frau Brigitte Pöschl / Foto: Frau Sarah Wiedemann