Coolrider des Schulzentrums

Coolrider

Coolrider - junge Fahrzeugbegleiter - sorgen in den öffentlichen Verkehrsmitteln für Ordnung

„Es wäre sicher besser, wenn du deine Füße vom Sitz nehmen würdest!“ Tobias, „cool“ wie er sich fühlt, will es sich gerade noch etwas bequemer machen. Doch er sieht sich mit einem weiteren Beobachter konfrontiert: „Wie wäre es denn für dich, wenn du auf einem Sitz mit dem Dreck von den Schuhen eines anderen hocken würdest?“ Schon gibt es neugierige Blicke von weiteren Fahrgästen. Die beiden Jungen, die ihn zur Vernunft bringen wollen, zeigen ihm nun ihre Ausweise: „Coolrider“ ist darauf zu lesen, sie haben eine Ausbildung als Fahrzeugbegleiter gemacht. Tobias stellt möglichst unauffällig seine Beine wieder auf den Boden, denn „cool“, merkt er nun, geht anders.

Probleme mit Fahrschülern kennen Busfahrer wohl am besten. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen Schülern untereinander, zu Konflikten mit Erwachsenen und sogar zu Vandalismus. Die Realschule und die Mittelschule Krumbach bilden deshalb in Zusammenarbeit mit der Polizei Schüler als Coolrider aus. Diese Aktion gibt es bereits an einigen Schulen, sie steht unter der Schirmherrschaft von Joachim Herrmann, dem bayerischen Innenminister.

„Hinschauen statt wegschauen“ ist das Motto der Coolrider. Sie werden ab dem 13. Lebensjahr ausgebildet, um für mehr Sicherheit auf dem Schulweg zu sorgen. Wesentliche Teile dieses Projekts wurden in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern erarbeitet. So ist auch die Akzeptanz des Konzepts zu erklären. Allein durch ihre Anwesenheit tragen die Fahrzeugbegleiter zu einem besseren sozialen Klima bei.

Das 20-stündige Training bereitet die Schüler auf ihre Tätigkeit vor. Sie lernen Konflikte wahrzunehmen, wie sie handeln können, was von ihnen erwartet wird und auch, wovor sie sich in Acht nehmen müssen. Die Rollenspiele in Bus und Bahn zeigen, ob sie die Regeln, die sie gelernt haben, auch im Ernstfall einsetzen können. Andreas Adam, tätig in der Jugendarbeit der Stadtwerke Augsburg, weist darauf hin, dass die jungen Menschen auch lernen, was Zivilcourage ausmacht. Seit vier Jahren bildet er Coolrider aus. „Das Miteinander ist tatsächlich besser geworden“, so sein Resümee.

Im Training wachsen die Schüler in ihre Rolle hinein. Sie sollen besonders darauf achten, dass Fehlverhalten nicht unbemerkt stattfindet, denn je größer die Öffentlichkeit ist, umso schwerer fällt es Tätern weiterzumachen. Sehr überzeugend sind zwei Jungen, die einem Mädchen helfen, das angepöbelt wird. Alle im Bus bekommen mit, dass hier etwas nicht in Ordnung ist und der „Täter“ – natürlich spielt er auch eine Rolle – lässt von der Schülerin ab. „Wichtig ist, dass das Mädchen nun woanders sitzt, auf keinen Fall soll sie neben dem Pöbler bleiben!“, erklärt Andreas Adam.

Die Coolrider werden jedes Jahr in einer zentralen Veranstaltung gewürdigt. Selbstverständlich wissen es Firmen auch zu schätzen, wenn sich jemand bewirbt, der sich als Coolrider bewährt hat. Dass dies seine Sozialkompetenz gestärkt hat, ist sicher.

Text: Frau Brigitte Pöschl / Ausbildungsleitung für die Realschule: Frau Hanel (2. von rechts im Bild oben)

 

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