Der Anteil der Jugendlichen, die mehrmals pro Woche in Büchern liest, beträgt 39%. Gelesen wird natürlich wesentlich mehr, weil auch Medien wie Facebook, Whats-App, Google usw. ohne Lesefertigkeit nicht genutzt werden können. Das Lesen in gedruckten Medien fördert das konzentrierte, vertiefte Lesen, wie eine Studie, geleitet von Manuel Delgado, an der 170.000 Personen aus verschiedenen Ländern teilnahmen, bewies. Lesen in digitalen Medien ist flüchtiger, oberflächlicher, erlaubt aber den schnellen Zugriff zu vielen Informationen.
Was lesen 12jährige gern? Wenn es nach den Teilnehmern am Vorlesewettbewerb geht, dann sollten dies Bücher sein, die in andere Welten führen. Sei es ins Reich der Fantasie oder in ferne Länder, die Bücher werden geschätzt, wenn sie über den eigenen Alltag hinausführen. Hier können Abenteuer miterlebt werden und man kann Lebensmut „tanken“. Falls dann noch eine Prise Spaß dabei ist, umso besser.
Das Vertiefen in die Welt der Bücher verlangt, dass man sich einfühlt, selbstständig denkt und urteilt und sich vor allem lange auf den Text fokussieren kann, damit man ihn auch genau versteht. Und wie den Kindern gefällt es auch erwachsenen Lesern – natürlich unter anderem – dass sie in einer verfremdeten Welt nach Lösungen für die eigene Realität suchen. Viele Bestseller funktionieren auf diese Weise. Lesend nimmt man eine andere Perspektive ein und man kann mit anderen Augen auf das eigene Leben schauen. Das Lesen dient damit der Persönlichkeitsbildung.
Nun zum Wettbewerb: Die sechs Kandidaten stellten zuerst ihr selbstgewähltes Buch vor und machten Angaben zum Autor oder zur Autorin. Dann lasen sie einige Seiten, die ihnen besonders wichtig waren. Es wurde diese Auswahl gewertet und natürlich auch Lesetechnik und Interpretation. Anschließend lasen die Schüler aus einem ihnen unbekannten Text.
Organisiert wurde die diesjährige Veranstaltung von den Deutschlehrerinnen Sarah Christ und Miriam Zindl. Weitere Jurymitglieder waren Frau Zimbelmann aus dem Elternbeirat, der Schülersprecher Atif Mansor und die Deutschlehrerin Brigitte Pöschl. Der Sieger des Wettbewerbs blieb bis zur Weihnachtsfeier geheim. Er wird an einem Wettbewerb auf Kreisebene teilnehmen und heißt Christoph Jekle aus der Klasse 6b.

von links nach rechts: Antonia Fischer (6a), Sarah Lutzenberger (6a), Christoph Jekle (6b), Maximilian Ziegler (6c), Lena Heiß (6b), Raphael Blank (6a)
Text: Brigitte Pöschl
Foto: Frau Sarah Christ